TENSHIN-SHODEN-KATORI-SHINTO-RYU

 

Früher gab es Hunderte von "alten" Schulen, von denen leider viele ausgestorben sind. Die Fälschung von Abstammungslinien ist heute ein beliebtes Mittel, um die eigene Kampfkunst "aufzuwerten". Zweifelsfrei ist, das eine der ältesten ununterbrochen überlieferten Kampfkünste die der Tenshin-Shoden-Katori-Shinto-Ryu ist. Im April 1960 ist sie als erste der japanischen Kampfkünste mit dem Titel eines "unverletzlichen besonderen Kulturgutes" ausgezeichnet worden.

 

Die Tenshin-Shoden-Katori-Shinto-Ryu wurde ca. 1447 n. Chr. von Iizasa Choisai Ienao (1387-1488) gegründet. Er studierte Ken-jutsu (Schwertfechten) und So-jutsu (Speerkampfes). Seine "Unbesiegbarkeit" wurde rasch im ganzen Land bekannt. Er lebte in Abgeschiedenheit in der Nähe des Katori-Schreines nach einem streng geregelten Tagesablauf und gab sich einem hartem Kampftraining hin. Eines Tages, so ist es überliefert, erschien ihm der Gott Futsu-nushi-no-mikoto im Traum. In diesem Traum übergab die Gottheit Ienao ein Buch. Hierbei handelt es sich um eine Abhandlung über Kriegskunst und Kampfstrategie. Im Folgenden erreichte Ienao die höchste Ebene technischen Könnens und errichtete gegenüber dem Katori-Tempel sein Dojo. Meister Iizasa Ienao starb im hohen Alter von 102 Jahren.

 

Ienao selbst nannte seine Schule Tenshin Sheiden Katori Shinto Ryu. Später hat man auch andere Bezeichnungen benutzt (Shinryo Shinto Ryu, Katori Shinto Ryu, Tenshin Shoden Shinto Ryu, etc.). Im Jahre 1940 legten schließlich der 19. Soke fest, dass der offizielle Name Tenshin Shoden Katori Shinto Ryu sein soll. In alten Dokumenten oder Büchern lassen sich daher manchmal auch die anderen Namen finden.

 

Ein regelmäßiges Training gibt es derzeit im Hombu Dojo selbst nicht mehr. Wer Katori-Shinto-Ryu erlernen will muss daher entweder das Dojo von Otake Sensei in Narita oder das Dojo von Sugino Sensei in Kawasaki aufsuchen. Aber die Familie Iizasa lebt heute immer noch ungefähr eintausend Meter vom Katori-Schrein entfernt und bewahrt die Erbstücke und die alten Originalschriften auf.

 

 

 

Sensei

 

Sugino Yoshio o-sensei (12.12.1904 - 13.06.1998) trainierte vor dem 2. Weltkrieg zunächst Kendo, danach Judo bei Kano Jigiro und schließlich Aikido bei Ueshiba Morihei o-sensei. 1928 begann er im Kodokan-Dojo mit Tenshin-Shoden-Katori-Shinto-Ryu. Ab 1953 dirigierte er die Schwertkampfszenen verschiedener Samuraifilme, der bekannteste ist wohl "Die sieben Samurai" (mit Toshiro Mifune, Regie: Akira Kurosawa). 1981 erhielt er von der International Federation of Nippon Budo den 10. Dan Kobudo.

 

Heute leitet sein Sohn Sugino Yukihiro sensei das Dojo und unterrichtet Aikido und Tenshin-Shoden-Katori-Shinto-Ryu. Er erhielt von der International Federation of Nippon Budo den 9. Dan Kobudo und den 7. Dan Aikido durch den Aikikai. Das Sugino Dojo in Kawasaki konnte 2003 den 75. Geburtstag feiern. Es ist nach dem Aikikai Hombu Dojo das älteste Aikido Dojo in Tokio.

 

 

 

Training in Bremen

 

In Deutschland wird das TSKSR von Ulf Rott (6. Dan Aikikai / 5. Dan TSKSR), als Schüler und Repräsentant von Sugino Yukihiro, verbreitet.
In Bremen gibt es dann die Möglichkeit mit Unterstützung von fortgeschrittenden Schülern von Ulf Rott zu trainieren.

 

Zur Zeit können in Bremen folgende Techniken geübt werden:
- Ken-jutsu (Omote-no-tachi)
- Bo-jutsu (Omote-no-bo)
- Iai-jutsu
- Tachi-iai-jutsu

Fortgeschrittene:
- Naginata-jutsu (Omote-no-naginata)
- Shuriken-jutsu
- Ken-jutsu (Gogyo-no-tachi)

 

Katorika mit höheren Dan-Graduierungen lernen später auch Techniken mit Kurzschwert, 2 Schwertern, Speer und weitere Techniken.

 

 

Bremen, 2015

 

 

 

Aikido-Zen e.V., Grundstraße 10, D-28203 Bremen, T. +49-176-41278041, info@aikido-zen-bremen.de

Impressum + Datenschutzerklärung